Bioökonomie-Rat NRW: Vision für eine nachhaltige, biobasierte Wirtschafts- und Lebensweise
Mit der Agenda 2030 und den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) hat sich die Weltgemeinschaft klare Maßstäbe und Aktionsfelder für eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler und globaler Ebene gesetzt. Die Bioökonomie bietet für diesen Wandel eine bedeutende Chance: Sie ist ein entscheidendes Instrument für ressourcenschonendes, umweltverträgliches Wirtschaften und eine wichtige Zukunftsstrategie zur Bewältigung globaler Herausforderungen. Wir, der Bioökonomie-Rat NRW, treiben den Wandel hin zu einer nachhaltigen Bioökonomie in Nordrhein-Westfalen aktiv voran und unterstützen die Landesregierung bei der Transformation unseres Bundeslandes.

Bioökonomie umfasst „die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen“ (Nationale Bioökonomiestrategie, 2020). Um eine nachhaltige Bioökonomie in NRW zu etablieren und zur Erreichung der SDGs beizutragen ist es entscheidend, regionale, landesspezifische Transformationsprozesse anzustoßen. Dabei braucht es die Einbeziehung unterschiedlicher Akteursgruppen. Mit der Bioökonomie-Strategie NRW wird der Grundstein für eine nachhaltige Bioökonomie in Nordrhein-Westfalen gelegt, die die vielfältigen Chancen und Potentiale unseres Landes nutzt.
Die Vision des Bioökonomie-Rates für NRW ist:
Um diese Vision einer nachhaltigen, biobasierten und klimaneutralen Zukunft zu erreichen, identifiziert die Bioökonomie-Strategie NRW relevante Aktionsfelder für Gesellschaft, Land- & Forstwirtschaft, Wirtschaft & Industrie, Bildung & Forschung sowie Politik & Verwaltung. Regionale Besonderheiten bzw. Unterschiede sind nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen, die von NRW genutzt werden müssen, um die Potenziale der Bioökonomie voll auszuschöpfen.
Für den Erfolg der Strategie ist es notwendig die vielfältigen Akteure und die Bevölkerung einzubinden, um nachhaltige Verhaltensweisen in Produktion und Konsum zu etablieren und eine gesamtgesellschaftlich-getragene Transformation zu erzielen. Dieser Prozess trägt auch dazu bei, Zielkonflikte zu identifizieren und gezielte Lösungsansätze im Dialog zu entwickeln.
Gleichzeitig sind die Gestaltung und Einbettung in übergeordnete Rahmenbedingungen entscheidend, um globalen Herausforderungen über Grenzen hinweg zu begegnen sowie eine Integration in relevante Bioökonomie-Strategien auf Bundes- und EU-Ebene zu gewährleisten. Dabei werden Synergien mit anderen relevanten Strategien (wie z.B. Nachhaltigkeits- und Kreislaufwirtschaftsstrategien) genutzt.
Die Bioökonomie-Strategie NRW richtet sich an fünf interagierende Akteursgruppen und setzt Impulse für ihr Handeln:

Gesellschaft
In der Gesellschaft wird die nachhaltige Bioökonomie als Leitprinzip verankert, um die Lebensqualität heutiger und zukünftiger Generationen weltweit zu verbessern.

Land- & Forstwirtschaft
In der Land- & Forstwirtschaft wird die nachhaltige Bioökonomie als Schlüsselansatz integriert, um nachhaltige Produktionsmethoden zu fördern und die Biodiversität sowie die Gesundheit der Ökosysteme zu sichern.

Wirtschaft & Industrie
In der Wirtschaft & Industrie wird die nachhaltige Bioökonomie als zentrales Prinzip verankert, um eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise zu fördern.

Bildung & Forschung
Bildung & Forschung treiben diese Transformation durch neues Wissen, innovative Technologien und generative Dialoge mit der Praxis voran. Neue Qualifizierungsangebote in Technik und sozialem sowie humanem Miteinander sind Voraussetzungen für die Arbeitskräfte der Zukunft.

Politik & Verwaltung
Politik & Verwaltung schaffen die notwendigen Gestaltungsräume für diese Transformation in NRW.
Die Bioökonomie-Strategie legt für die Akteursgruppen in verschiedenen Aktionsfeldern strategische Ziele fest, untermauert diese mit konkreten Maßnahmen und spricht Handlungsempfehlungen aus. Diese dienen als Leitfaden für alle Akteure der Transformation in NRW. Grundlage dafür sind die Prinzipien der integrativen Nachhaltigkeit. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass mit der Transformation ein wirksamer Beitrag zu den SDGs sowie zu Umwelt- und Klimaschutzaktivitäten des Landes und Bundes geleistet wird.