NRW-Delegation in Finnland: Internationale Impulse für nachhaltigen Waldumbau und Holzwirtschaft
Im Rahmen einer hochrangigen Delegationsreise nach Finnland vom 13. bis 17. Mai 2025 war Professorin Katja Frühwald-König, Co-Vorsitzende des Bioökonomie-Rates NRW, als Expertin für nachhaltiges Bauen mit Holz, Kreislaufwirtschaft und bioökonomische Wertschöpfungsketten vertreten. Die Reise stand unter der Leitung der Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Silke Gorißen, und diente dem bilateralen Austausch zu Fragen des Waldumbaus, der Holzwirtschaft sowie der Stärkung der Bioökonomie. Ziel der Reise war es, den Erfahrungsaustausch beider Länder zu stärken, wissenschaftliche und wirtschaftliche Innovationen der Forstwirtschaft sowie des klimafreundlichen Holzbaus in Finnland kennenzulernen und Impulse für die nachhaltige Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen.
Ein besonderer Schwerpunkt der Reise lag auf dem Besuch von Joensuu, auch bekannt als „Europas Hauptstadt des Waldes“. Dort tauschte sich die Delegation unter anderem mit renommierten forstwissenschaftlichen Einrichtungen wie dem European Forest Institute (EFI) aus und besichtigte das Studierendenwohnheim „Lighthouse“ – das höchste Holzwohngebäude Finnlands – als Vorzeigeprojekt für klimafreundliches und zukunftsweisendes Bauen. In unmittelbarer Nähe beeindruckte der waldreiche und landschaftlich reizvolle Koli-Nationalpark, der als Symbol für die finnische Waldkultur gilt.
Professorin Frühwald-König betonte die Relevanz des Austauschs:
„Finnland zeigt eindrucksvoll, wie eine nachhaltige, digital vernetzte und wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung der Ressource Holz gelingen kann. Für den Bioökonomie-Rat NRW ist der internationale Dialog zentral, um Impulse für eine ressourcenschonende und zukunftsfähige Bioökonomie in Nordrhein-Westfalen zu gewinnen.“
Die Delegation setzte sich intensiv mit innovativen Ansätzen zum Waldumbau unter Klimawandelbedingungen sowie mit der Digitalisierung entlang der Forst-Holz-Wertschöpfungskette auseinander. Im Fokus stand dabei auch die Nutzung von Holz in Bioraffinerien zur Herstellung biobasierter chemischer Grundstoffe – beispielsweise für nachhaltige Kunststoffe. Bei einem Besuch des Unternehmens UPM in Helsinki diskutierten die Teilnehmenden hierzu konkrete Einsatzmöglichkeiten und Marktpotenziale.
Professorin Frühwald-König sieht gerade in der stärkeren Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik einen zentralen Erfolgsfaktor:
„Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ist essenziell für den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsnetze. Besonders die Digitalisierung entlang der Forst-Holz-Kette bietet enormes Potenzial – etwa für den Einsatz biobasierter Bauprodukte im Gebäudesektor.“
Der Bioökonomie-Rat NRW wird die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um den weiteren Aufbau einer nachhaltigen Bioökonomie in Nordrhein-Westfalen aktiv zu begleiten sowie die Landesregierung bei der Erstellung einer Bioökonomie-Strategie zu beraten und unterstützen. Ziel bleibt es, zukunftsfähige Wertschöpfungsnetze zu gestalten, die ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Innovationskraft verbinden.






